Tee, Kaffee und Farben
(Diana, 16 Jahre, in Zusammenarbeit mit Nicole, 16 Jahre)
Jeden Montagnachmittag freue ich mich auf die Kunst-AG. Wir fahren um fünfzehn Uhr mit einem Privatbus, der uns zur Verfügung gestellt wird, zu einer Schule in Essen Kettwig. Dort befinden sich zwei große Räume, die unserer Kunst-AG als Atelier dienen.
Der eine Raum ist mit einer kleinen Werkstatt eingerichtet. Dort können Holz- und Tonarbeiten erledigt werden. Ganz rechts in der Ecke befindet sich eine gemütliche Sitzecke, in der wir, bevor wir mit unseren künstlerischen Aktivitäten beginnen, gemütlich in der Runde mit Tee oder Kaffe beisammen sitzen.
Der andere Raum ist unser Malatelier. Hier können wir, ohne dass uns ein gestimmtes Thema vorgeschrieben wird, unserer Phantasie freien Lauf lassen. Als ich das erste Mal zur Kunst-AG ging, nahm ich mir vor eines dieser schönen Bilder zu malen, wie ich sie auf der Jugendstation der Klinik schon oft bewundert hatte. Einer der Künstler, die uns in der Kunst_AG betreuen, gab mir ein riesengroßes Blatt Papier, an dem ich mich auslassen könnte. Nachdem ich anfängliche Hemmungen überwunden hatte, suchte ich mir die Farben zusammen und begann einen Pinselstrich nach dem anderen zu ziehen. Ohne mir vorher eine Vorstellung von dem Bild gemacht zu haben, vervollständigte sich das Bild zusehens. Es war eine Überraschung für mich zu sehen, wie das Zusammenspiel der Farben auf dem Blatt wirkte. Es war eine Erfahrung für mich, durch die Kombination der Farben und meiner Gefühle ein Bild zu malen.
Anne K.
Jeden Donnerstag treffen wir uns zu unserer Kunst-AG in Essen Haarzopf. Um halb drei geht es vom Krankenhaus aus los. Ich freue mich dann immer riesig, denn dort finde ich es toll. 10-20 Minuten dauert die Fahrt. Wenn wir dort ankommen, werfen wir uns in alte Klamotten oder ziehen uns einen alten Kittel über. Dann machen wir uns an die Ideen oder Gefühle. Wir versuchen sie in Farben, Ringel, Kringel Striche oder anderen Materialien auszudrücken.
Wir können aber auch machen, was wir wollen. Zum Beispiel Holz- oder Stoffarbeiten. Das Tolle ist, man kann tun und lassen, was man möchte, ohne dass einer den anderen zu etwas zwingt. Aber das Tollste ist, wir haben auch eine Sofaecke. Wenn wir totalen Frust haben, können wir uns dort auch verkriechen. Kaffee gibt es dort auch. Den finde ich richtig toll. In den letzten Wochen haben wir uns an eine Palme gemacht, (uns Ute und ich). Zuerst haben wir Draht zerschnitten und das Modell einer Palme zurechtgebogen. Danach haben wir Gips darüber geformt. Dann mit Farben übermalt. Und zuletzt Kokosnüsse aus Stoff und mit Draht befestigt. Das ist unser Stolzes Werk.