Das ist UNaRT

UN-aRT-ige Erfahrungen mit der Kunst

(Katrin 19 Jahre)

Was kommt wohl dabei heraus, wenn eine Künstlerin und Patienten der Klinik zusammen malen, experimentieren, sich Freiraum schaffen für unkonventionelle Ideen? – Zum Beispel ein fürchterlicher Teufel oder ein gieriger Löwe als Zielscheibe, auf die mit Tonklumpen geworfen wird.

Es war an einem Montagnachmittag im Mai, als ich mich nach vier Monaten soweit mit dem Materialien vertraut gemacht hatte, dass es mir gelang, im wahrsten Sinne des Wortes den Teufel an die Wand zu malen. In einer Mischung von rot, schwarz und lila Tönen entstand in „Strichtechnik“ ein furchterregendes zotteliges Monster.

Doch dabei blieb es nicht. Einer der Künstler, der hartgewordenen Ton wieder aufweichte, ließ sich durch das Bild inspirieren und zeichnete im nassen Ton ein Skelett. Zusammen mit verrostetem Metall ließ er es trocknen.

Ein weiteres Motiv ergab sich aus dem Besuch der Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“. Nachdem ich über längere Zeit mit Schablonen experimentiert hatte, wollte ich etwas ganz anderes ausprobieren und wählte eines der Bühnenbilder aus der Aufführung aus.

Dazu fertigte ich auch eine Skizze an, die ich als Vorlage genauso aufs Papier bringen wollte. Ich holte mir Anregung bezüglich der Hintergrundgestaltung (ein wässriges Gelb als Boden des Königspalastes), malte Prinzen, Bett, Hexe und hintere Wand. Al s ich gerade eine weitere Person aufs Papier bannen wollte, fiel mir auf, das das Bild nicht mehr „wirken“ würde, wenn ich noch die Ärzte und die Fee hinzufügte, war mir aber sehr unsicher, ob ich das Bild so lassen könne. In Rücksprache mit einem „Fachmann“ beließ ich es dabei.

Während der acht Monate Therapie hat mir die Kunstgruppe sehr geholfen, mir mehr Freiraum und Ausprobieren zu gestatten und mit mehr Mut zur Intuition einfach lockerer mit mir selbst umzugehen. Obwohl alle viel „Eigenes“ gestaltet haben, gab es dennoch eine rege Auseinandersetzung mir den Ideen der anderen.